(Erledigt) SUSE-Netzwerkinstallation - Verbindung aufbauen

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hallo,

ich wollte mir den heute freigegebenen RC3 für SUSE 10.1 anschauen/einrichten und dazu eine Netzwerkinstallation über FTP probieren. Andere Systeme (z.B. Gentoo oder FreeBSD) lassen sich problemlos auf diesem Weg einrichten.
Ich habe mir die "mini"-CD gebrannt, aber ich finde nirgends beim Start von der CD eine Möglichkeit, meine Verbindung überhaupt erst einmal aufzubauen. Ich werde nach meiner eigenen IP gefragt, aber ich habe ja noch gar keine. Und selbstverständlich bricht dann der Versuch, die IP eines Servers zu erreichen, ab.
Ich habe ein DSL-Modem, müßte aber irgendwo meine Benutzerkennung und den Benutzernamen zum Aufbau der t-online-Verbindung eingeben, sonst kann es ja nicht funktionieren. Bloß: wie mache ich das?
 
AW: SUSE-Netzwerkinstallation - Verbindung aufbauen

hallo nochmals,

ich habe jetzt ein bißchen weiterexperimentiert. Zunächst einmal: es ist sowohl von der 35 MB großen SUSE-Linux-10.1-RC3-i386-mini.iso wie auch von der etwas mehr als doppelt so großen boot.iso bzw. den daraus gebrannten CDs nicht möglich, irgendeine Eingabemaske zu erhalten, mit der man die Benutzerdaten zum Aufbau einer Internetverbindung nutzen und eine online-Verbindung bewerkstelligen könnte.
Es scheint aber dennoch einen Trick zu geben, der allerdings bereits etliche Erfahrungen mit der SUSE und ihren init-Scripts voraussetzt. Es gibt die Möglichkeit, von diesen sehr kleinen CDs ein "Rettungssystem" zu starten. das ergibt einen bedienbaren prompt, man hat vier Konsolen zur Verfügung. Das gesamte "System" befindet sich allerdings auf der CD und muß nun irgendwie auf die Platte. Das Partitionierungstool parted funktioniert, so daß man sich eine SUSE-Partition anlegen kann, da sich die vorhandene Festplatte auch mounten läßt. Und dann kann man die gesamte Systemstruktur einschließlich der binaries auf die Platte kopieren. Das heißt auch, daß die Konfigurationsscripts für die Netzwerkschnittstelle(n) in /etc/sysconfig und /etc/ppp zur Verfügung stehen und man dort seine Verbindungsdaten eintragen kann. Ein "rcnetwork restart" und ein "ppp" hat meinen Rechner dann zumindest erstmal online gebracht.
Genutzt hat das allerdings nicht viel, weil ich bisher aus dem "rescue"-System YaST nicht aufrufen konnte und eine vollständige "händische" Installation von der Konsole aus ist mir für eine SUSE zu mühsam (hab ich das letztemal mit einer SUSE 4.4.1 gemacht) - bei anderen Systemen ist es allerdings der Standard. Das zweite ist: ich konnte bisher nicht herausfinden, woher ich einen Kernel nehmen und nach /boot kopieren könnte. Ohne Kernel ist aber so ein "Minimalsystem" nicht von allein startfähig.

Ideen, die sich noch verfolgen lassen: ein paar Sourcen, die man von den originalen Quellen besorgen kann (Kernel zum Beispiel von kernel.org, der 2.6.16-11er Kernel der SUSE ist eh nicht aktuell), ziehen und auf eine weitere CD schubsen. Dann erneut mit dem "rescue"-Modus hochfahren, die Sachen von der anderen CD rüberkopieren, Kernel bauen und nachschauen, ob man damit dann wenigstens eine "Minimal-SUSE" kriegt, mit der sich dann der Rest einer netzwerkgestützten Installation durchführen läßt; dabei ist YaST allerdings noch das Problem.

Allerdings ist es dann vielleicht doch sinnvoller, sich die fünf CDs doch komplett zu ziehen, sich daraus einfach eine eigene DVD zusammenzubauen und damit dann zu installieren. Dürfte weniger aufwendig sein - aber auch weniger interessant *g*
 

Rain_Maker

Administrator
Teammitglied
AW: SUSE-Netzwerkinstallation - Verbindung aufbauen

Hallo,

Klingt verdammt interessant.

Frei nach Shakespeare:

"Gut gefrickelt, Löwe"

Den Thread nagle ich mal oben fest, da kann man wirklich was lernen.

Chaupeau!

Greetz,

RM

Nachtrag: Eben hatte ich eine Idee, die Dir als experimentierfreudigem User vielleicht helfen könnte. Ich habe mal eine SuSE über CDs installiert und da fährt der Rechner nach Installation des Grundsystems von der ersten CD runter und will dann die 2. CD für die weiteren Pakete. Es müsste also zumindest theoretisch möglich sein, nur die 1. CD zu saugen und eine minimale Installation auszuwählen. Danach müsste der Rest via ftp-Server nachinstallierbar sein. Wenn Du gerne bastelst, kannst Du ja mal versuchen, ob diese Idee auch eine gute ist.
 
AW: SUSE-Netzwerkinstallation - Verbindung aufbauen

Rain_Maker schrieb:
Den Thread nagle ich mal oben fest, da kann man wirklich was lernen
Wow, da habe ich grade mal zwei Beiträge in diesem Board/Forum geschrieben, bin natürlich noch ein "newbie", aber schon liefere ich einen "sticky"-Thread, was mir in diversen anderen Foren noch nicht gelungen ist. ;-)

Nachtrag: Eben hatte ich eine Idee, die Dir als experimentierfreudigem User vielleicht helfen könnte. Ich habe mal eine SuSE über CDs installiert und da fährt der Rechner nach Installation des Grundsystems von der ersten CD runter und will dann die 2. CD für die weiteren Pakete
Da müßtest du noch erläutern, was du unter "Grundsystem" verstehst. Tatsächlich braucht die SUSE für ein "Minimalsystem" (völlig ohne grafische Oberfläche, wobei der default-runlevel dann runlevel 3 sein muß) lediglich die CD1.

Es müsste also zumindest theoretisch möglich sein, nur die 1. CD zu saugen und eine minimale Installation auszuwählen
Voll krass korrekt! Kommt ein bißchen drauf an, welche Pakete man ausgewählt hat, unter Umständen meckert das System ein bißchen und es könnte zu unerwarteten Einträgen im syslog kommen. Aber bei einer "normalen" Installation von den SUSE-CDs wird im ersten Lauf auch nur das auf die Platte gezogen, was auf der ersten CD drauf ist, dann wird der Rechner einmal neu gebootet (ähnlich wie bei Windows), und YaST kommt erneut hoch und bittete darum, die noch fehlenden CDs einzulegen. Das kann man abbrechen. YaST ist dann zwar beleidigt, aber das "Grundsystem" ist vorhanden - enthält allerdings massig Sicherheitslöcher: so hat root damit noch kein Paßwort, was ihn aber nicht hindert, ein login zu gewährleisten, so daß man das System bedienen kann.

So war es zumindest seit SUSE 9.0. Wie das bei älteren Versionen aussah, weiß ich auch nicht mehr.

Danach müsste der Rest via ftp-Server nachinstallierbar sein. Wenn Du gerne bastelst, kannst Du ja mal versuchen, ob diese Idee auch eine gute ist.
Ich werde diese Idee jetzt nicht ausprobieren, aber ich habe dieselbe Vorgehensweise (unabsichtlich) mit älteren SUSE-Versionen bereits durchgespielt und bin daher der Überzeugung, daß das so tatsächlich funktioniert.

Noch eine weitere Idee - aber wieder etwas, was man kaum verallgemeinern kann und was voraussetzt, daß es auf einer anderen Platte oder wenigstens einer anderen Partition noch ein funktionierendes Windows gibt: Man kann sich in Windows mit einem Emulator (ich bevorzuge VMware, aber es geht auch mit qemu) ja virtuelle Maschinen einrichten. Es ist also kein allzu großes Problem, sich in einer solchen virtuellen Maschine über diese kleinen SUSE-ISOs eine Netzwerkinstallation aufzurufen. Das funktioniert gut, weil ja in diesem Fall das "Host-System", also Windows, als Gateway fungiert, die Netzwerkverbindung zum FTP-Server bereitstellt und die virtuelle Maschine, also die künftige SUSE 10.1-RC3, ein Netzwerkclient ist. Und man kann nun in so eine virtuelle Maschine auch Hardware mounten, also so, daß sich beispielsweise die Partition oder Platte, auf die die SUSE 10.1-RC3 als Festinstallation kommen soll, mounten läßt und dann eben über die virtuelle Maschine den ganzen nötigen Krempel einschließlich Kernel erhält. Wird der Rechner dann beim nächsten reboot mit Hilfe von GRUB so aufgerufen, daß die SUSE starten soll, sollte sie auch tatsächlich hochfahren
Ich habe das noch nicht vollständig ausprobiert, aber das kommt noch, und wenn es klappt, gebe ich das Ergebnis gern bekannt.

Schließlich wird die Möglichkeit einer "Netzwerkinstallation" seit einigen SUSE-Versionen angeboten, aber bisher ist es immer genau an dem Problem gescheitert, das der Ausgangspunkt meiner Nachfrage war. Aber es muß sich doch irgendwie machen lassen - und zwar auf einem Weg, der verallgemeinerbar ist und auch von "newbies" nachvollzogen werden kann.

Na gut, schaun mer mal ...
 
AW: SUSE-Netzwerkinstallation - Verbindung aufbauen

hallo,

so, ich habe jetzt ein "Grundsystem", das allerdings dem "rescue system" entspricht, auf der Platte. Die Idee
Das gesamte "System" befindet sich allerdings auf der CD und muß nun irgendwie auf die Platte
scheint richtig gewesen zu sein. Die für die Netzwerkschnittstelle(n) in /etc/sysconfig und /etc/ppp nötigen Konfigurationsscripts stehen zur Verfügung, die Verbindungsdaten können eingetragen werden und mit
Code:
ifup ppp
kann der Rechner dann online gehen. Aber das nutzt noch nicht viel, weil weder "ping" noch "ftp" noch "wget" vorhanden sind.
Aber es wird ja sowieso noch einiges an Software gebraucht: die Kernelquellen, ein C-Compiler, make, wget. Ich habe das so gelöst, daß ich das ISO-File nochmal (auf einer Gentoo-Maschine) neu gebaut und ein Download-Verzeichnis reingeschrieben habe. Das läßt sich dann verwenden.
Auf diesem Weg habe ich jetzt tatsächlich erst einmal eine bootfähige "rescue-SUSE" erhalten, mit der ich online gehen kann. Natürlich ist das ein "reines" Konsolensystem.

Was ich nun leider nicht gefunden habe, ist eine Möglichkeit, darauf YaST so zu installieren, daß sich die eigentlich ja beabsichtigte Netzwerkinstallation der SUSE 10.1-RC3 nun endlich vollständig durchführen läßt.

Auch die Idee, sich in Windows VMware zu installieren, dort für eine virtuelle Maschine die vorgesehene Linux-Partition als virtuelle Harddisk einzusetzen, ist generell erfolgversprechend. Eine solche virtuelle Maschine wird ja als Netzwerkclient behandelt, für den das Hostsystem (Windows) als Router/Gateway fungiert. Die "mini"-CD holt sich dann alles, was für den Aufruf von YaST benötigt wird, von einem der Mirrors.
 
AW: SUSE-Netzwerkinstallation - Verbindung aufbauen

hi,

noch ein Nachtrag, wie es auch - und wesentlich komfortabler - geht: man kann ja in YaST bei den online-Quellen noch weitere Sourcen eintragen und aktivieren. Wenn man also bereits eine funktionierende SUSE (eventuell 10.0) auf der Platte hat, gibt man dort beispielsweise als FTP-Server ftp.gwdg.de und als Verzeichnis /pub/opensuse/distribution/SL-OSS-factory/inst-source, dann bekommt man ebenfalls SUSE 10.1-RC3. Allerdings: wenn man das als Systemupdate macht, löscht YaST die _gesamte_ bisherige Installation (mit Ausnahme der Scripts in /etc) und ersetzt sie durch die neue Version. Vermutlich wird auch /home in Ruhe gelassen, so daß eventuelle selbst erstellte Dateien und Arbeitsverzeichnisse unberührt bleiben. Das konnte ich nicht gegenprüfen, weil ich im Moment mit dieser SUSE noch gar nichts "gearbeitet" habe. Es ist trotzdem ein guter Rat, vor einem derart tiefen Eingriff ins System alle Dateien und Arbeitsverzeichnisse zu sichern, gegebenenfalls eben auf CD auszulagern, damit ihnen nichts passiert.

Vielleicht haben die SUSE-Entwickler genau das ins Kalkül gezogen und bieten deshalb für eine Neuinstallation auf einer leeren Platte eines Einzelplatzrechners eben kein Tool zum Aufbau einer Netzwerkverbindung an.
 

Runlevel5

Member
AW: SUSE-Netzwerkinstallation - Verbindung aufbauen

Wirklich schönes Bericht!
Gratulation!
Solche User brauchen wir öffters hier.Experimentierfreudig und nicht Schreibfaul.

Danke das du deine Erfahrung mit so ausführlich mit uns Teilst.

Weiter so ;)
 
AW: SUSE-Netzwerkinstallation - Verbindung aufbauen

hi,
Runlevel5 schrieb:
Danke das du deine Erfahrung mit so ausführlich mit uns Teilst.
Naja, ich wollte halt unbedingt eine SUSE-10.1-RC3 haben, aus verschiedenen Gründen, die ich jetzt nicht darstellen mag. Es ist mir mittlerweile auf den bereits dargestellten Wegen gelungen, der Rest, den ich zu erledigen habe, betrifft noch ein paar "Schönheitsreparaturen" - zum Beispiel Schriftarten und solcher Krimskrams.
Vielleicht findet es ja der eine oder andere "Mitleser" auch ganz nützlich. Zumindest eine Erfahrung hat sich für mich erneut bestätigt: wenn man sich selber zwingt, sein "Problem" so darzustellen, daß andere Leute kapieren können, worum es eigentlich geht, kommt man in der Regel auch selber noch auf weiterführende Ideen. Und es wäre nicht sehr kollegial, sich dann eifach am eigenen Erfolg zu freuen und diejenigen, die vielleicht versucht haben, mit einer Antwort oder einem wenn auch noch so kleinen Tip weiteruhelfen, ganz einfach stehenzulassen.
Was sich auf meiner Platte derzeit bewahrheitet, ist allerdings: dier SUSE 10.1-RC3 ist immer noch deutlich "beta". Vor allem die Leute, die GNOME benutzen, könnten auf sehr unerwarterten Wegen "kenel panic"-Situationen geliefert bekommen. Da gibts in den GNOME-Bibliotheken offenbar irgendeinen Konflikt bei der Zuordnung von Speicheradressen, denn an sich dürfte GNOME allenfalls den X-Server, aber keinesfalls den Kernel gleich mit abstürzen lassen.
Manches andere sieh ganz nett aus. Ungelöst ist für mich noch ein Problem, das ebenfalls mit "Netzwerkkonfiguration" zu tun hat: wenn ich meine neue SUSE 10.1-RC3 boote, bekomme ich (wie übrigens bei allen Vrgängercersionen seit SUSE 9.0) einen Hinweis, daß das Netzwerk nicht funktioniert. Das erste nach dem login ins System ist also grundsätzlich, daß ich erstmal ein "rcnetwork restart" fahren darf. Aber dazu mache ich vielleicht einen neuen Thread auf.
 
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