Ein kleines Essay für Neugierige und Leute, die sich trauen auch mal aus dem "Fenster" (*SCNR*) zu schauen.
Da hatte ich mir also schon vor ein paar Tagen KOffice 1.5 runtergeladen und wollte mal ein wenig sehen, was es alles so kann. Nach einer Weile Rumgeklicke und "Ach ja ist ja nett" und "Oh, das ist doch auch neu" dachte ich mir: "Wenn Du schon gerade KWord aufhast, dann kannst Du ja auch gleich was schreiben."
Jetzt habt Ihr mich heute zum Admin gemacht und mir war also gerade danach, ein wenig etwas zu schreiben, DAS HABT IHR NUN DAVON!
Nach einiger Zeit hier im Forum bemerkt man - einfach aufgrund des sehr hohen Newbie-Anteils - daß doch einige Mißverständnisse und Fehlinterpretationen bezüglich Linux auftauchen, die meist darauf zurückzuführen sind, daß man nun mal Windows gewohnt ist und Linux einem einfach fremd ist und deshalb eben komplizierter erscheint, als es wirklich ist.
Dieser kleine Artikel soll zumindest versuchen, einige dieser Mißverständnisse aufzuklären, hoffentlich in informativer und - so es mir denn gelingen wird - auch humorvoller Weise. Ich werde das ganze in einer Art Frage/Antwort-Spiel aufziehen und betrachte dieses "Machwerk" als "alpha"-Release, der weder "stabil" (in seiner Wahl der schon fertigen Abschnitte) noch "fertig" (in seiner Wahl der einzelnen Abschnitte) ist.
OK, genug der Vorrede, fangen wir an:
Abschnitt 1: Geschichtliches
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_Linux
Frage: Tux? Wie Was Wer Warum? Was ein blöder Titel, der hat doch nichts mit Linux zu tun?
Antwort: Tux ist das Maskottchen von Linux:
Frage: Linus WER?
Antwort: Linus Torvalds, damals noch Student an der Universität Helsinki, begann im April 1991 "Just for fun" an einem kleinen, persönlichen Projekt zu arbeiten, weil er sich in den Kopf gesetzt hatte, ein Unix-artiges Betriebssystem, oder genauer einen Kernel zu schreiben, den er für (zunächst seinen) 386 Intel-kompatible Rechner verwenden wollte. Dazu nahm er sich ein an Universitäten sehr beliebtes "Lern/Übungsbetriebssystem" Minix zum Vorbild.
Ein Kernel ist der Teil des Betriebssystems, der grob gesagt für die Kommunikation zwischen Hardware und Software zuständig ist. Der Kernel verwaltet zum Beispiel den Arbeitsspeicher oder ermöglicht es einem Programm nach einer Datei auf der Festplatte zu fragen, damit diese Ressource zur Verfügung gestellt werden kann, etc, etc.
Am 25. August kündigte er sein Vorhaben in der Newsgroup comp.os.minix an:
Da aber Ari Lemmke derjenige war, der die erste Version am 17. September 1991 auf seinen FTP-Server hochlud und ihn somit öffentlich verfügbar machte, stellte er den ersten Kernel unter dem Namen des Arbeitstitels ins Netz und damit war LINUX geboren.
Die Version 0.0.1 ist übrigens auch heute noch zum Download erhältlich:
ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/kernel/Historic
http://de.wikipedia.org/wiki/Linus_Torvalds
Frage: Also habe ich mir Linux 10.0 installiert, oder?
Antwort: Nein, Du hast Dir vielleicht SuSE Linux 10.0 installiert, also wenn ein Newbie solch eine Frage in einem Forum stellt, dann muß er sich über Spott nicht wundern.
Linux ist ein KERNEL!
SuSE, Ubuntu, Debian, RedHat, Gentoo, Slackware usw. sind sogenannte DISTRIBUTIONEN, also eine Zusammenstellung von Software, die auf Linux als Kernel basiert um ein vollständiges System zu erhalten.
Die zur Zeit aktuellen Kernel sind aus der 2.6er Serie, hier kann man etwas über "diese seltsamen Nummern" erfahren:
Abschnitt 2: Philosophisches
Frage: OK, dann ist Linux und das ganze Drumherum also Freeware, oder?
Antwort: Nein, Linux und die ganzen Distributionen sind fast ausschließlich "freie Software" aber nicht unbedingt Freeware, genauso wie Freeware auch nicht zwingend freie Software ist.
Verwirrt?
Kein Problem, das liegt einfach daran, daß sowohl im Deutschen als auch im Englischen das Wort "frei" zwei verschiedene Bedeutungen haben kann. Frei im Sinne von "kostenlos" und frei im Sinne von "Freiheit". Ein weiterer Begriff, der allerdings erst später entstand und heute auch geläufiger ist, ist "Open Source" oder auch "quelloffene Software".
Diese Begriffe werden zwar mittlerweile praktisch gleichbedeutend geworden, aber man sollte zumindest im Hinterkopf behalten, daß die FSF und das GNU-Projekt vor Linux da waren und der Begriff "Open Source" erst später bekannt wurde.
Das "Free" in Free Software und das "Open" in Open Source beziehen sich auf die Freiheit des Quellcodes der Software und zwar im Sinne "frei verfügbar" und NICHT zwingend "kostenlos", aber meist ergibt sich das als "Nebeneffekt".
Der Quellcode von OSS oder Free Software ist immer offen und man hat die Freiheit ihn für eigene Zwecke zu verwenden und abzuändern, allerdings gelten gewisse Regeln, wenn man aus diesem Quellcode ein eigenes Projekt machen und vor allem veröffentlichen will.
Genaueres findet man hier:
http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html
http://www.gnu.de/gpl-ger.html
http://debiananwenderhandbuch.de/freiesoftware.html#osid
http://de.wikipedia.org/wiki/BSD-Lizenz
Da hatte ich mir also schon vor ein paar Tagen KOffice 1.5 runtergeladen und wollte mal ein wenig sehen, was es alles so kann. Nach einer Weile Rumgeklicke und "Ach ja ist ja nett" und "Oh, das ist doch auch neu" dachte ich mir: "Wenn Du schon gerade KWord aufhast, dann kannst Du ja auch gleich was schreiben."
Jetzt habt Ihr mich heute zum Admin gemacht und mir war also gerade danach, ein wenig etwas zu schreiben, DAS HABT IHR NUN DAVON!
Nach einiger Zeit hier im Forum bemerkt man - einfach aufgrund des sehr hohen Newbie-Anteils - daß doch einige Mißverständnisse und Fehlinterpretationen bezüglich Linux auftauchen, die meist darauf zurückzuführen sind, daß man nun mal Windows gewohnt ist und Linux einem einfach fremd ist und deshalb eben komplizierter erscheint, als es wirklich ist.
Dieser kleine Artikel soll zumindest versuchen, einige dieser Mißverständnisse aufzuklären, hoffentlich in informativer und - so es mir denn gelingen wird - auch humorvoller Weise. Ich werde das ganze in einer Art Frage/Antwort-Spiel aufziehen und betrachte dieses "Machwerk" als "alpha"-Release, der weder "stabil" (in seiner Wahl der schon fertigen Abschnitte) noch "fertig" (in seiner Wahl der einzelnen Abschnitte) ist.
OK, genug der Vorrede, fangen wir an:
Abschnitt 1: Geschichtliches
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_von_Linux
Frage: Tux? Wie Was Wer Warum? Was ein blöder Titel, der hat doch nichts mit Linux zu tun?
Antwort: Tux ist das Maskottchen von Linux:
http://de.wikipedia.org/wiki/TuxLinus Torvalds in seiner Autobiografie 'Just for Fun' auf Seite 150: schrieb:"Aber Linus wollte keinen x-beliebigen Pinguin. Sein Pinguin sollte glücklich aussehen, so als hätte er gerade eine Maß Bier genossen und den besten Sex seines Lebens gehabt. [...] Er sollte unverwechselbar sein. Deshalb [...] hat das Linux-Maskottchen einen orangefarbenen Schnabel und orangefarbene Füße, so dass es wie ein Pinguin aussieht, dessen Mutter eine Ente war. Als hätte Daisy Duck sich auf einer Antarktis-Kreuzfahrt vergessen und einen wilden One-Night-Stand mit einem einheimischen Federvieh gehabt."
Frage: Linus WER?
Antwort: Linus Torvalds, damals noch Student an der Universität Helsinki, begann im April 1991 "Just for fun" an einem kleinen, persönlichen Projekt zu arbeiten, weil er sich in den Kopf gesetzt hatte, ein Unix-artiges Betriebssystem, oder genauer einen Kernel zu schreiben, den er für (zunächst seinen) 386 Intel-kompatible Rechner verwenden wollte. Dazu nahm er sich ein an Universitäten sehr beliebtes "Lern/Übungsbetriebssystem" Minix zum Vorbild.
Ein Kernel ist der Teil des Betriebssystems, der grob gesagt für die Kommunikation zwischen Hardware und Software zuständig ist. Der Kernel verwaltet zum Beispiel den Arbeitsspeicher oder ermöglicht es einem Programm nach einer Datei auf der Festplatte zu fragen, damit diese Ressource zur Verfügung gestellt werden kann, etc, etc.
Am 25. August kündigte er sein Vorhaben in der Newsgroup comp.os.minix an:
Sein Projekt wollte er unter dem Namen "FREAX" veröffentlichen, denn es steckten die Worte "free", "freak" und das X für Unix drin. Einer seiner Studienkollegen, Ari Lemmke fand diesen Namen fürchterlich und er wusste auch, daß der Arbeitstitel ein anderer war, den Linus Torvalds deshalb nicht verwenden wollte, weil er ihm zu egozentrisch erschien (Jetzt dürft Ihr raten, wie wohl der Titel lautete ).Hello everybody out there using minix -
I'm doing a (free) operating system (just a hobby, won't be big and
professional like gnu) for 386(486) AT clones. This has been brewing
since april, and is starting to get ready. I'd like any feedback on
things people like/dislike in minix, as my OS resembles it somewhat
(same physical layout of the file-system (due to practical reasons)
among other things).
I've currently ported bash(1.08) and gcc(1.40), and things seem to work.
This implies that I'll get something practical within a few months, and
I'd like to know what features most people would want. Any suggestions
are welcome, but I won't promise I'll implement them
Linus (torva...@kruuna.helsinki.fi)
PS. Yes - it's free of any minix code, and it has a multi-threaded fs.
It is NOT protable (uses 386 task switching etc), and it probably never
will support anything other than AT-harddisks, as that's all I have :-(.
Da aber Ari Lemmke derjenige war, der die erste Version am 17. September 1991 auf seinen FTP-Server hochlud und ihn somit öffentlich verfügbar machte, stellte er den ersten Kernel unter dem Namen des Arbeitstitels ins Netz und damit war LINUX geboren.
Die Version 0.0.1 ist übrigens auch heute noch zum Download erhältlich:
ftp://ftp.kernel.org/pub/linux/kernel/Historic
http://de.wikipedia.org/wiki/Linus_Torvalds
Frage: Also habe ich mir Linux 10.0 installiert, oder?
Antwort: Nein, Du hast Dir vielleicht SuSE Linux 10.0 installiert, also wenn ein Newbie solch eine Frage in einem Forum stellt, dann muß er sich über Spott nicht wundern.
Linux ist ein KERNEL!
SuSE, Ubuntu, Debian, RedHat, Gentoo, Slackware usw. sind sogenannte DISTRIBUTIONEN, also eine Zusammenstellung von Software, die auf Linux als Kernel basiert um ein vollständiges System zu erhalten.
Die zur Zeit aktuellen Kernel sind aus der 2.6er Serie, hier kann man etwas über "diese seltsamen Nummern" erfahren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Linux_Kernel#Kernel-VersionenVersionsnummern-Schema
Die Versionen des Linux-Kernels folgen dabei einem bestimmten Schema:
Die erste Ziffer wird nur bei grundlegenden Änderungen in der Systemarchitektur angehoben. Während der Entwicklung des 2.5er Kernels kam wegen der relativ grundlegenden Änderungen verglichen mit dem 2.4er Kernel die Diskussion unter den Kernel-Programmierern auf, den nächsten Produktionskernel als 3.0 zu deklarieren. Torvalds war aber aus verschiedenen Gründen dagegen, sodass der resultierende Kernel als 2.6 bezeichnet wurde.
Die zweite Ziffer gibt das jeweilige „Majorrelease“ an. Bisher wurden stabile Versionen (sog. Produktionskernel) von den Entwicklern stets durch gerade Ziffern wie 2.2, 2.4 und 2.6 gekennzeichnet, während die Testversionen (sog. Entwicklerkernel) immer ungerade Ziffern trugen, wie z. B. 2.3 und 2.5, diese Trennung ist aber seit Juli 2004 ausgesetzt, es gibt zur Zeit (2006) keinen Entwicklerkernel mit der Nummer 2.7.
Zusätzlich bezeichnet eine dritte Zahl das „Minorrelease“. Beim stabilen Zweig werden hier normalerweise nur Fehlerbereinigungen und Sicherheitsupdates zugelassen. Der Kernel wird damit zum Beispiel mit einer Versionsnummer wie 2.6.7 (Produktionskernel) oder 2.5.75 (Entwicklerkernel) bestimmt.
Um die Korrektur eines schwerwiegenden NFS-Fehler schneller verbreiten zu können, wurde mit der Version 2.6.8.1 erstmals eine vierte Ziffer eingeführt. Seit März 2005 (Kernel 2.6.11) wird diese Nummerierung offiziell verwendet. So ist es möglich, die Stabilität des Kernels trotz schneller Veröffentlichungszyklen zu gewährleisten und Korrekturen von kritischen Fehlern innerhalb weniger Stunden in den offiziellen Kernel zu übernehmen – wobei sich die vierte Ziffer erhöht (z. B. von 2.6.11.1 auf 2.6.11.2). Die Minorreleasenummer, also die dritte Ziffer, wird hingegen nur bei Einführung neuer Funktionen hochgezählt.
Abschnitt 2: Philosophisches
Frage: OK, dann ist Linux und das ganze Drumherum also Freeware, oder?
Antwort: Nein, Linux und die ganzen Distributionen sind fast ausschließlich "freie Software" aber nicht unbedingt Freeware, genauso wie Freeware auch nicht zwingend freie Software ist.
Verwirrt?
Kein Problem, das liegt einfach daran, daß sowohl im Deutschen als auch im Englischen das Wort "frei" zwei verschiedene Bedeutungen haben kann. Frei im Sinne von "kostenlos" und frei im Sinne von "Freiheit". Ein weiterer Begriff, der allerdings erst später entstand und heute auch geläufiger ist, ist "Open Source" oder auch "quelloffene Software".
Diese Begriffe werden zwar mittlerweile praktisch gleichbedeutend geworden, aber man sollte zumindest im Hinterkopf behalten, daß die FSF und das GNU-Projekt vor Linux da waren und der Begriff "Open Source" erst später bekannt wurde.
Das "Free" in Free Software und das "Open" in Open Source beziehen sich auf die Freiheit des Quellcodes der Software und zwar im Sinne "frei verfügbar" und NICHT zwingend "kostenlos", aber meist ergibt sich das als "Nebeneffekt".
Der Quellcode von OSS oder Free Software ist immer offen und man hat die Freiheit ihn für eigene Zwecke zu verwenden und abzuändern, allerdings gelten gewisse Regeln, wenn man aus diesem Quellcode ein eigenes Projekt machen und vor allem veröffentlichen will.
Genaueres findet man hier:
http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html
http://www.gnu.de/gpl-ger.html
http://debiananwenderhandbuch.de/freiesoftware.html#osid
http://de.wikipedia.org/wiki/BSD-Lizenz