SuSE 10.1 grottenlangsam?

scrut

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Moin. Am Wochenende habe ich auf einem neuen System (AMD Sempron 64 3300+, 512MB RAM usw.) ein 64 Bit SuSE 10.1 installiert.

Als jemand, der bisher kaum Linux auf dem Desktop verwendet hat, hier ein paar der Dinge, die ich dabei erlebt habe (auf dass SuSE noch besser wird)

1. Die gewählte Installationsart "Netzwerkinstallation" verzögerte sich, da es schwierig war, einen suse mirror zu finden. Warum steht eine entsprechende Liste nicht an prominenter Stelle in der Doku auf opensuse.de?

2. Die Installation dauerte übelst lange. Klar - zum größten Teil lag das daran, dass alles erst übers Netz geladen werden musste. Aber auch daran, weil z.B. die Auflösung von dependencies nicht richtig funktioniert, die Paketdownloads manchmal abbrachen und nicht automatisch wieder loslegten und weil die Installationsroutine nicht immer intuitiv zu bedienen sind.

3. Nachdem die Installation abgeschlossen war, erfolgte die Ernüchterung, dass die Bedienung sehr zäh war:
Start von Open Office dauert 2-3 Minuten
Start von Firefox 10 Sekunden
Terminal öffnen 5-10 Sekunden
Yast starten 30 Sekunden
Innerhalb von Yast irgendwas aufmachen 10 Sekunden
Paketinfo einlesen (Yast will das 1000x machen), 2 Minuten
SuSE booten: 3 Minuten
User wechseln 30 Sekunden
usw.

Das kann doch nicht wahr sein, oder?
Da muss ich doch was falsch gemacht haben, oder? (Ich habe lediglich die Default-Config mit KDE verwendet und zusätzlich Java installiert)

Unterm Strich:
- Ein Windows habe ich innerhalb von 1 Stunde am Start (incl. aller Patches)
- Selbst das behäbige XP reagiert 10x so schnell wie SuSE
- Man merkt SuSE an, dass ein zentrales Usability-Konzept fehlt, was bei dem Betriebssystem aus Redmond (Edit (KM) geändert wegen Regelverstoss) und Mac OS schon seit Ewigkeiten zum Selbstverständnis gehört.
- Schön an Suse ist jedoch die Möglichkeit, mit Hilfe des zentralen Paket-Repositories total viele Anwendungen fix und fertig aus dem Netz heraus saugen und automatisch installieren zu lassen.

Für den Fall, dass ich was falsch gemacht habe: wie kriege ich SuSE zumindest so performant, dass es nicht langsamer als ein beliebiges Windows arbeitet?

Für den Fall, dass die Performance ein generelles Problem ist: Wird das mit SuSE 10.2 besser?

Danke

scrut

P.S. Wenn nur die Zähigkeit nicht wäre, wäre SuSE eigentlich eine prima Windows-Alternative. Aber die Performance, die ich oben beschrieben habe, ist ein absolutes KO-Kriterium.
 

Rain_Maker

Administrator
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AW: SuSE 10.1 grottenlangsam?

scrut schrieb:
Moin. Am Wochenende habe ich auf einem neuen System (AMD Sempron 64 3300+, 512MB RAM usw.) ein 64 Bit SuSE 10.1 installiert.

Als jemand, der bisher kaum Linux auf dem Desktop verwendet hat, hier ein paar der Dinge, die ich dabei erlebt habe (auf dass SuSE noch besser wird)

1. Die gewählte Installationsart "Netzwerkinstallation" verzögerte sich, da es schwierig war, einen suse mirror zu finden. Warum steht eine entsprechende Liste nicht an prominenter Stelle in der Doku auf opensuse.de?
Weil die Doku hauptsächlich von FREIWILLGEN geschrieben wird (schau mal auf die "Bearbeiten"-Buttons auf den Seiten dort). Also, frisch ans Werk ;)

Ausserdem gibt es ja das hier:

http://www.google.com/search?client=opera&rls=de&q=SuSE+10.1+Netzwerkinstallation&sourceid=opera&ie=utf-8&oe=utf-8

"Prominent" genug?


2. Die Installation dauerte übelst lange. Klar - zum größten Teil lag das daran, dass alles erst übers Netz geladen werden musste. Aber auch daran, weil z.B. die Auflösung von dependencies nicht richtig funktioniert, die Paketdownloads manchmal abbrachen und nicht automatisch wieder loslegten und weil die Installationsroutine nicht immer intuitiv zu bedienen sind.
Ich würde mal scharf vermuten, daß der Flaschenhals eher die Bandbreite ist. Eine Neuinstallation von DVD auf einem sehr viel langsameren Rechner (PIV 2.4 Ghz 768 MB RAM) dauerte bei mir etwa 45 Minuten.

3. Nachdem die Installation abgeschlossen war, erfolgte die Ernüchterung, dass die Bedienung sehr zäh war:
Start von Open Office dauert 2-3 Minuten
Start von Firefox 10 Sekunden
Terminal öffnen 5-10 Sekunden
Yast starten 30 Sekunden
Innerhalb von Yast irgendwas aufmachen 10 Sekunden
Paketinfo einlesen (Yast will das 1000x machen), 2 Minuten
SuSE booten: 3 Minuten
User wechseln 30 Sekunden
usw.

Das kann doch nicht wahr sein, oder?
Eigentlich nicht, nein. Yast ist gerne etwas zäh, OOo macht bei SEHR alten Kisten Probleme und je nachdem kann es Probleme mit Java&OOo geben, aber dieses Verhalten ist doch etwas zu heftig.
OK, Firefox ist noch ein Kandidat, der unter Linux allgemein länger zum Starten braucht als unter Win.

Da muss ich doch was falsch gemacht haben, oder?
Irgendwas ist faul, richtig. Was es sein könnte? --> Mehr Info.

(Ich habe lediglich die Default-Config mit KDE verwendet und zusätzlich Java installiert)

Unterm Strich:
- Ein Windows habe ich innerhalb von 1 Stunde am Start (incl. aller Patches)
Netter "Äpfel mit Birnen Vergleich". Dann hast Du aber maximal "Windows" am Start, und kein Office, Grafikanwendungen, Multimedia usw usw. Und das mit der 1 Stunde nehm ich Dir schlicht nicht ab.

Ich habe erst vor ein paar Wochen jemandem WinXP SP2 neu aufgesetzt. Die Installation selbst war auch in etwa nach 40-45 Minuten erledigt, aber DANN.

Updates --> Knapp 30 Minuten, da er ja zwischendrin mehrfach neu booten will (ob das nötig ist, weiss ich nicht, aber wir reden ja von der Default-Methode, also macht man brav, was das System einem sagt oder?)

Office --> etwa 20 Minuten, bis alles installiert und eingerichtet war (OOo hab ich dann auch noch installiert, zähle ich NICHT dazu, waren ja auch nur gute 5 Minuten *g*).

(Wir sind schon deutlich über einer Stunde, schon gemerkt?)

Und dann kamen noch die vielen, netten kleinen Tools, die man sich aus dem Netz suchen, runterladen, installieren musste.

Nach knapp 3h hatte ich in etwa das, was einer Standardinstallation einer 10.x mit KDE entspräche. OK eine Ausnahme, die Installationszeit für den ganzen Antiviren/Antspyware-Kram muss man davon abziehen. *g*

- Selbst das behäbige XP reagiert 10x so schnell wie SuSE
Da fehlt eine Kleinigkeit ...."auf meinem Rechner" .. Ob das Dein Fehler oder eines der Hardwareerkennung oder ein SuSE-Fehler ist, kann ich nicht sagen, aber allgemein ist diese Aussage schlicht falsch.

- Man merkt SuSE an, dass ein zentrales Usability-Konzept fehlt, was bei Dem beliebten OS aus Redmond Wahingtonund Mac OS schon seit Ewigkeiten zum Selbstverständnis gehört.
Schönes Buzzword, Inhalte dahinter? Oder willst Du eine Runde "Bullshit-Bingo" spielen?

http://www.hirschbeutel.de/bullshit_bingo.html

Usability und Windows? *LOL* Aber so einem Witz kann ich ja auch mit einem Witz begegnen:

"Zum BEENDEN bitte auf START klicken" ;)

Oder liegt es vielleicht doch eher an dem weisen Spruch

"Der Mensch ist ein Gewohnheitstier" ?

- Schön an Suse ist jedoch die Möglichkeit, mit Hilfe des zentralen Paket-Repositories total viele Anwendungen fix und fertig aus dem Netz heraus saugen und automatisch installieren zu lassen.
Das gilt im Übrigen für JEDE moderne Distribution. Zählt sowas eigentlich nicht zur "Usability"?

(Nein, das ist keine Provokation, mich würde es wirklich interessieren, was hinter dieser viel verwendeten "Worthülse" stecken soll)

Ich habe einige Features in den gängigen Desktop-Umgebungen unter Linux (allgemein unter X), die ich bei Windows (wir reden nicht von Drittanbieter-Software, es geht um die DEFAULT-Einstellungen nach der Installation, OK?) sehr vermisse.

Beispiele gefällig?

1. Virtuelle Desktops

2. Kopieren von Text mit markieren, einfügen mit mittlerer Maustaste/Strg-ALT-Einfügen

3. Leistungsfähige Shell, Autovervollständigung nur so als Stichwort.

4. Zentrales Paketmanagement, man muss sich EINMAL die Mühe machen, seine Quellen zu definieren und der Rest geht automatisch.

5. Meist mehrere Alternativen zu praktisch JEDER Anwendung und OHNE langes Suchen (siehe auch 4)

Gibt noch mehr, aber ich habe mir mal ein paar ausgesucht, die man als Windows-User sofort nachvollziehen kann.

Für den Fall, dass ich was falsch gemacht habe: wie kriege ich SuSE zumindest so performant, dass es nicht langsamer als ein beliebiges Windows arbeitet?
Detailierte Infos, Logs auswerten, Googlen, Scheu überwinden.............

Für den Fall, dass die Performance ein generelles Problem ist: Wird das mit SuSE 10.2 besser?
Nein, ist es nicht (auch wenn SuSE nicht gerade zu den schnellsten "Linuxen" zählt, in der Standardkonfiguration, wohlgemerkt!) und Ja, Verbesserungen gibt es ständig.

Bitte.

scrut

P.S. Wenn nur die Zähigkeit nicht wäre, wäre SuSE eigentlich eine prima Windows-Alternative. Aber die Performance, die ich oben beschrieben habe, ist ein absolutes KO-Kriterium.
Dann sollten wir uns mal um die Performance kümmern, denn für mich ist -nachdem man Bitte hier unixoides-Betriebssystem Ihrer Wahl einfügen kennen gelernt hat und etwas sicherer wird- Windows keine Alternative mehr.

Greetz,

RM

P.S. Die Hauptprobleme liegen für einen Umstiegswilligen (davon gehe ich bei Dir einfach mal aus) in schlecht/nicht unterstützter Hardware und dem "Umgewöhnungsfaktor". Gegen beides lässt sich etwas machen.
 

TypeRyder

Member
AW: SuSE 10.1 grottenlangsam?

Nach dem Starten von Linux + grafischer Oberfläche: Öffne mal eine Konsole und rufe mal "top" auf, schau Dir die Anzahl der laufenden Prozesse und der Systemauslastung an:
- Welche Dienste laufen auf Deinem System?
- Wie ist die Speicherauslastung und Prozessorauslastung, gibt es einen Prozess, der den Prozessor in Beschlag nimmt?

Auch bei Linux kann es ab und an dazu kommen, daß ein Prozess sehr resourcenfressend ist (eine Zwischenversion von Firefox ist z.B. für seinen unglaublichen Speicherhunger bekannt, müße die 1.07 sein). Im Gegensatz zu Windows kann man diesen Prozess aber meist problemlos abschießen bzw. neu starten.

Usability:
- Wie kann ich bei Windows einen anderen Fenstermanager einstellen, der mir besser gefällt als der voreingestellte oder der weniger Resourcen braucht?
- Wieso muss ich bei Windows für Treiberänderungen, Systemkonfigurationen etc. das System neu starten?
- Wieso kann ich den Windows-Kernel nicht für mein System individuell anpassen?
- Wieso kriege ich Windows nicht als handliche Distribution mit Dutzenden Megabytes an Zusatzsoftware KOSTENLOS zum Download?
- Wieso muss ich mir vom Betriebssystem Windows meine Konsumentenrechte (Stichwort DRM) und meine Privatsphäre (Stichwort: Hohe Anfälligkeit für Systemeinbrüche, das berüchtige "nach Hause telefonieren" sowie diverse weitere Spyware) nehmen lassen?

Dies sind noch ein paar weitere Punkte zu denen, die Rain Maker schon angeführt hat (wie oft habe ich mich bei windows schon geärgert, wenn ich immernoch auf die STRG+C und STRG+V-Kombinationen angewiesen bin, anstatt wie bei Linux das Gewünschte kurz zu markieren und an anderem Ort per Mausklick einfach wieder einzufügen).

Ich persönlich kann beim Vergleich Linux + KDE vs. Windows absolut KEINE Vorteile für Windows feststellen...
 
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