(Gelöst) "Zu wenig Speicher" bei Installation; openSUSE 10.2 (älterer Rechner)

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Scrumhalf

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(Gelöst) "Zu wenig Speicher" bei Installation; openSUSE 10.2 (älterer Rechner)

Tag,
auch wenn das wohl ein Never-ending-Thema ist, habe auch ich noch Fragen bzw Probleme mit dem Partitionieren der Festplatten und der Installation per YAST2. Folgende Situation Ich habe meine Festplatte, insgesamt 20GB, wie folgt mittels fdisk formatiert:

Größe Dateisys.
hda1 10 MB linux (als boot gedacht)
hda2 1000MB linux swap (Swap-Partition)
hda3 2000MB linux (gedacht für home)
hda4 Rest linux extended (erweiterte Partition für log. Part.)
hda5 Hälfte Rest linux (log. Part. gedacht für usr)
hda6 Hälfte Rest linux (log. Part. gedacht für opt)

Yast2 meldet jedoch noch vor Beginn der Installation, ich hätte zu wenig Speicher und ich sollte ne Swap-Partition anlegen. Hab ich ja, denke ich, und gebe die als Swap Partition bei der Abfrage /dev/hda2 an. Yast2 meldet sich mit der Bemerkung "Fehler beim Zuweisen der Swap-Partition" o.ä. zurück und bittet mich wieder die Partition anzugeben. Und so geht es dann immer im Kreis. Was habe ich falsch gemacht?
Lieber Gruß und Danke im Voraus,
Andi
 

Rain_Maker

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AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

Hallo,

1. 10 MB sind etwas dürftig für /boot, vor allem, wenn man z.B. irgendwann mal einen zweiten Kernel parallel installieren will/muss. Ich würde 30 MB nehmen, dann ist man auf der sicheren Seite. Kernel und Initird liegen schon um die 5MB beim Platzbedarf, da wirds bei 10MB für /boot sehr schnell eng.

2. Welche Distribution willst Du installieren (SuSE ist klar, aber die genaue Version fehlt)?

3. Angaben zur Hardware, besonders RAM (ich vermute, da liegt der Hund begraben, wieso yast diese Meldung auswirft).

Greetz;

RM

P.S. Beitrag als eigenständigen Thread abgetrennt.
 

Scrumhalf

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AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

Danke soweit, werde also auf jeden Fall die boot-Partition hochziehen. Kann schon sein, dass es am Ram-Speicher liegt, da der Rechner ja schon viele Jahre auf dem Buckel hat: Pentium-III mit 128 MB Ram. Wollte aber eh auf wahrscheinlich 3x256 MB aufrüsten, da ja in der Regel 512 MB-Ramchips mit den alten Motherboards inkompatibel sind, habe das aber noch nicht getan, weil Ramchips bei meinem Händler gerade nicht vorrätig sind. Das muss ich dann wohl noch vor der Installation in die Wege leiten? Ich war halt ungeduldig und wollte es nun endlich mal probieren... Installiert werden sollte Suse 10.2. Meinst Du, das wird nicht gehen, weil das System zu schwach ist?
Lieber Gruß,
Andi
 

Rain_Maker

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AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

Der grafische Installer braucht alleine schon 128MB RAM um überhaupt zu starten. Das ist also schon grenzwertig und würde selbst wenn sich das installieren liesse (textbasierte Installation) wenig Spaß machen.

Insgesamt sind 128MB RAM aber eh zu wenig, siehe auch:

http://www.pc-forum24.de/system-installieren/2753-hardware-mindestvoraussetzungen-fuer-suse-10-2-a.html

Entweder RAM nachrüsten oder schlankere Distribution wählen.

Die Meldung hat übrigens folgenden Grund.

Yast sieht, daß der RAM zu knapp ist und schlägt als einzige mögliche Lösung vor, eine SWAP-Partition als Auslagerungsspeicher zu verwenden.

Da aber noch keine vorhanden ist, bricht Yast ab. Würde man aber _vor_ der Installation schon eine SWAP-Partition anlegen (z.B. über eine Live-CD wie Knoppix), dann würde Yast beim Durchsuchen diese finden und dich danach fragen, ob sie verwendet werden soll. Das "passiert" z.B. mir bei jeder Aktualisierung einer älteren Version, da dort ja von der vorherigen Installation eine SWAP-Partition vorhanden ist, welche Yast automatisch erkennt.

Ich würde Dir aber _unbedingt_ zu mehr RAM raten, wenn Du wirklich openSUSE 10.2 installieren möchtest, denn mit 128 oder 256MB macht das eher weniger Spaß, wenn man denn z.B. ein Desktopsystem mit KDE oder GNOME verwenden will.

Du könntest Dir auch noch als Anregung unseren Thread zum Projekt "Jurassic Tux" ansehen, da stehen weitere Tipps drin, was man mit einem etwas betagteren Rechner anstellen kann, damit irgendeine Linux-Distribution darauf zufriedenstellend läuft.

Greetz,

RM
 

Scrumhalf

New Member
AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

Vielen Dank.
Ich werde also gleich mal losziehen und versuchen irgendwo in Frankfurt ältern Ram-Speicher aufzutreiben. Aber nocheinmal nachgefragt: Denkst Du, dass es mit der alten Dame überhaupt Sinn macht Suse 10.2 zu installieren, auch wenn ich 3x265 MM Rams statt des alten Hauptspeichers einbaue? Die Mindestvoraussetzungen sprechen von 512 empfohlenen MBs, aber macht es dann schon Spaß oder erst über 1GB-Ram?
Ich habe gedacht, ich nehm halt die neuste stabile Version von Suse, außerdem war die so schön einfach runterzuladen...
Lieber Gruß und nochmals Danke
Andi

P.S.: Kleiner Nachtrag: Ws hälst Du denn ansonsten von der Partitionierung? Es werden wohl zwei Benutzer den Rechner nutzen, beide sollen ihre privaten Daten auf hda3 ablegen können, für alle weitern Daten gibt es noch eine gemeinsame weitere Festplatte, die 10 GB groß ist.
 

Rain_Maker

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AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

Also mit 512MB RAM sollte auch KDE oder GNOME vernünftig laufen, die Stärke der CPU ist nicht so entscheidend, da diese oft bei wenigen Prozent Last "herumdümpelt".

Du kannst mit 512MB RAM jede "große" Distribution verwenden, auch könnte man openSUSE 10.2 mit weniger RAM betreiben, es hängt entscheidend von der Art der Installation ab und wozu die Kiste eingesetzt werden soll.

Wenn KDE oder GNOME nicht so recht wollen, dann kann man auf einen ressourcenschonenden Windowmanager wie FVWM oder fluxbox umsteigen, Linux bietet Dir eine reichhaltige Auswahl an graphischen Oberflächen, die beiden bekanntesten aber auch die, die am meisten Ressourcen brauchen sind KDE und GNOME.

Zur Partitionierung hätte ich auch ein paar Anmerkungen, aber dazu fehlt mir eine wichtige Angabe, die Gesamtgröße der Platte.

Wenn Du etwas Geld übrig haben solltest, dann würde ich mich vielleicht auch nach einer zweiten Platte umsehen, sofern die jetzige kleiner als 10GB ist.

Bei einer kleinen Platte wirst Du auch unter Umständen mit der Anzahl der installierten Pakete aufpassen müssen und eines ist sicher, /home ist bisher zu klein, wenn nicht mehr Platz vorhanden ist, dann würde ich eher auf Platz bei / oder /usr (bzw. /opt) verzichten. Eigentlich sind auch extra Partitionen für /usr oder /opt auf einem Desktoprechner eher unnötig.

Greetz,

RM
 

Scrumhalf

New Member
AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

Tag Rain_Maker,
vielen Dank nochmal für die prompten Antworten. Wie ich sehe, kämpfst Du ja in diesem Forum an allen Thread-Fronten gleichzeitig.
Zu meinem Rechner:
Es ist also ein Pentium III mit ner Taktfrequenz von 500MHz, er verfügt ab heute abend über 2x265MB Ram - eine dritte Ram-Bank mit nochmal 265MB folgt bei nächster Gelegenheit -, hat ne ältere AGP-Grafikkarte mit nem 128MB Ram-Speicher, und verfügt über zwei Festplatten: die erste Platte ist 20GB groß, die zweite 10GB. Linux soll komplett darauf als einziges Betriebssystem laufen. Die erste Platte ist momentan, wie oben geschrieben, partitioniert. Der Rechner soll als ganz normaler Rechner für den Haus- und Studiengebrauch verwendet werde - sprich: KDE oder Gnome, OpenOffice, Internet, mail, Website-Erstellung und Bildbearbeitung (wahrscheinlich dann wohl mit Gimp), sowie Azureus sollen laufen. Einen MP§-PLayer möchte ich auch benutzen, um Musik von ner externen USB-Platte zu hören. Ganz normal also...
Im Hinblick auf diese Anforderungen hatte ich nach Recherche in - zugegeben ohne großes Vorwissen und in älteren - Linux-Handbücher die Partition so festgelegt. Da kann ich natürlich beinahe alles falsch gemacht haben. Deine Meinung würde uneingeschränkt umgesetzt werden ;-)
Lieber Gruß und vielen Dank.
 

Rain_Maker

Administrator
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AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

Also unter den Voraussetzungen würde ich es mir einfach machen und folgendermaßen partitionieren.

Die 10 GB-Platte wird "Systemplatte" mit 3 Partitionen.

1. Partition 30-50 MB => /boot *

*Anmerkung: Normalerweise ist ein eigene /boot-Partition nicht nötig, aber ältere BIOS-Versionen haben manchmal Probleme, wenn der Kernel hinter dem 512-Zylinder auf der Platte liegt, das kann man hiermit _sicher_ ausschließen.

2. Partition 1-1.5 mal RAM => SWAP.

3. Partition Rest => / (Root-Partition)

Ich würde nicht weiter unterteilen, das ist OK so.

Die 20 GB-Platte kann man vollständig als /home nehmen und enthält die persönlichen Daten.

Damit hast Du auf der Systemplatte und auch für persönliche Daten _reichlich_ Platz, sollte man z.B. aus dem großen Softwareangebot etwas mehr installieren wollen.

Wenn auf der 1. Platte doch zu viel Platz frei bleiben sollte, dann kann man auch dort ohne Anlegen einer neuen Partition einen Ordner "/Daten" o.ä. nachträglich anlegen, Du hast da volle Flexibilität.

Greetz,

RM
 

Scrumhalf

New Member
AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

Vielen Dank,
dann werde ich also Deiner Empfehlung folgen und die Platten wie vorgeschlagen einrichten. Zwei Fragen folgen dann hofffentlich als letzte Fragen, bevor die Installation, dann heute abend über die Bühne geht:

1. Muss ich dann die 10GB-Platte, die bislang als 1. slave im BIOS verbucht ist, auf master umjumpern, damit von ihr gebootet werden kann?

2. Wo werden denn, wenn ich keine eigenen Partitionen für /usr und /opt anlege, die Programme "abgelgt"? In der /root-Partition?

Vielen Dank schonmal. Ich hoffe, dass ich Dich dann nicht mehr in dieser Sache nerven muss! ;-)
Andi
 

Rain_Maker

Administrator
Teammitglied
AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

@ 1:

Nope, Linux sollte das wurscht sein.

@ 2:

Puh, wie erklärt man das am einfachsten?

Schau Dir mal diesen Artikel von EasyLinux an:

EasyLinux - einfach, klar, benutzerfreundlich - EasyLinux 12/2003: Verzeichnisbaum

Zunächst vielleicht ein sprachliches Mißverständnis; der Ordner "/root" ist _nicht_ das, was man als "Root-Partition" bezeichnet.

Die Root-Partition ist die Partition mit dem Mountpunkt "/", der Ordner "/root" ist das Home-Verzeichnis des Systemadministrators, welches von denen der normalen User abgetrennt ist, deren "Eigene Dateien" in "/home/username" liegen.

Deine Frage ist typisch für jemanden, der seinen ersten Kontakt mit unixoiden Betriebssystemen hat, denn das Konzept des Verzeichnisbaums ist etwas ganz anderes als das, was man von Windows her (Laufwerkbuchtaben) kennt.

Der Verzeichnisbaum selbst sieht _unabhängig_ von der Partitionierung immer gleich aus.

Eine Partition ist ja ein physikalisch abgetrennter Bereich auf einer Festplatte, während ein Verzeichnis nur ein Ordner irgendwo im Dateibaum ist.

Ob man nun einem der Verzeichnisse eine eigene Partition zuordnet oder nicht, ist relativ frei wählbar, im Endeffekt braucht ein Linuxsystem nur zwei Partitionen, eine Partition mit dem Mountpunkt "/" (Root-Partition) und eine Partition mit Auslagerungsspeicher (SWAP-Partition, bei Windows heisst das Auslagerungsdatei und liegt auf der "C"-Platte, Linux fordert dafür eine eigene Partition). Dann liegen _alle_ Ordner des Dateibaumes inklusive "/home" auf _einer_ Partition. Die Frage ist nur, macht das auch Sinn?
Was Sinn macht, hängt dann wiederum von den Anforderungen ab, die man an sein System hat.

Das würde zwar auch so funktionieren, nur wenn man z.B. das gesamte System durch eine neuere Version ersetzen möchte, dann liegen die gesamten persönlichen Daten ("/home") auf der selben Partition wie das installierte System und man müsste diese zunächst sichern, bevor man die Partition für eine Neuinstallation formatieren kann, sonst sind die Daten weg.

Legt man aber _sinnvollerweise_ eine eigene Partition für "/home" an, auf der die persönlichen Daten kommen, dann kann man bei einer Neuinstallation die Systempartition ohne Probleme formatieren, installiert die neue Version, sagt dem Installer "Nutze diese schon vorhandene Partition als /home" und behält damit nicht nur seine persönlichen Daten sondern hat diese gleich ins neue System eingebunden.

Da Du eine zweite (größere!) Festplatte hast, ist diese für "/home" geradezu prädestiniert.

Das Ganze benötigt nur einen "Vermittler", welcher dem System sagt "Diese Partition soll an folgender Stelle in den Dateibaum eingehängt werden". Das ist die winzige Textdatei "/etc/fstab".

Man hat also eine hohe Flexibilität, wie man sein System partitioniert und kann diese den Gegebenheiten des Systems und seinen Anforderungen anpassen.

Wenn Du z.B. keine eigene Partition für "/usr" anlegst, dann landen die Dateien im Ordner "/usr" (das tun sie immer), welcher sich auch physikalisch auf der Root-Partition ("/") befindet.
Das ist für Deine Anforderungen (Desktopsystem) auch absolut OK so, als Grundregel sollte man nur so viele Partitionen anlegen, wie unbedingt nötig, denn gerade als Einsteiger kommt an sonst vielleicht irgendwann mal durcheinander.

In Deinem Fall ist es z.B. auch sinnvoll, eine eigene Partition für "/boot" möglichst weit vorne auf der Platte anzulegen, da es bei älteren Rechnern unter Umständen Probleme gibt, wenn die in /boot enthaltenen Dateien (dazu gehört z.B. das Kernelimage in der Datei "vmlinuz-*Versionsnummer*") zu weit hinten auf der Platte liegen.
Bei meinen beiden (neueren) Rechnern existiert dieses Problem (es hat was mit älteren BIOS-Versionen zu tun) nicht, weshalb ich keine eigene /boot-Partition habe und die Dateien in /boot auf der selben Partition wie die restlichen Systemordner liegen.

Hier sind Deine Anforderungen also etwas anders als meine, deshalb legst Du am besten eine eigene Partition für /boot an, während ich mir das sparen kann.

Wie Du hoffentlich daraus erkennen kannst, hat man viele Möglichkeiten und man kann seine Partitionierung den Gegebenheiten anpassen.

Greetz,

RM
 

Scrumhalf

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AW: Yast meldet zu wenig Speicher bei der Installation

VIELEN DANK! Du bist super und bringst die Sachen auf den Punkt. Klasse.
Damit sind meine Fragen für's erste beantwortet, jetzt geht's in die Praxis - obwohl ich befürchte, dass ich dann über kurz oder lang wieder mit Fragen hier lande ;-)
Gruß,
Andi
 
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